Handelspartner Gumutindo Coffee Cooperative Enterprise Ltd.

Fairkabelt-Kürzel
gumutindo

Land
Uganda

Produkte
Kaffee

Informationen
GEPA gumutindo 2015.pdf

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GEPA:
Der Kaffeeanbau hat in Uganda eine lange Tradition. Produziert wird der Kaffee vor allem
von Kleinbauernfamilien. Auf fast 500.000 Kleinbetrieben werden rund 97 Prozent der
Landesproduktion erwirtschaftet. Durch den Kaffeeanbau erzielen die Kleinbauern Geld
für die dringendsten Ausgaben: für Nahrungsmittel, die nicht selbst produziert werden
können, Kleidung, den Arzt, Schulgebühren für die Kinder etc. Im Rahmen der Liberalisierung
der Kaffeeindustrie 1991 haben private Investoren – viele von ihnen lokale
Subunternehmen transnationaler Handelshäuser – beinahe alle Bereiche der vormals
staatlich kontrollierten Kaffeeindustrie übernommen. Die Interessen der Bauernfamilien
am Anfang der „Kaffeekette“ blieben dabei unberücksichtigt.
Im Jahr 1998 entstand im Gebiet des Vulkans Mount Elgon mit Unterstützung der britischen
Fair Handelsorganisation Twin Trading ein Projekt zur Verbesserung der Kaffeequalität,
die sich seit der Liberalisierung des Kaffeesektors deutlich verschlechtert hatte.
Im Rahmen des „Gumutindo Coffee Project“ ging es jedoch nicht nur um die Entwicklung
eines qualitativ hochwertigen Exportkaffees, sondern auch um die Umstellung von
traditionellem auf ökologischen Kaffeeanbau.

In der lokalen Sprache Lugisu bedeutet der Name Gumutindo „exzellente Qualität“
– er formuliert somit Anspruch und Programm des Projekts. Mit dem Ziel, den Bio
Kaffee im eigenen Namen zu vermarkten, kam es im Oktober 2003 zur Gründung der
Gumutindo Coffee Cooperative Enterprise Ltd. (GCCE). Sie ist der Dachverband von
mittlerweile 10 Basiskooperativen mit insgesamt über 6.500 Mitgliedern und verfügt
über eine eigene Exportlizenz (Stand 2009).
Die Flächen, die den Bauern von GCCE für den Kaffeeanbau zur Verfügung stehen,
sind im Schnitt 0,25 bis 0,5 Hektar groß. Neben Kaffee werden vor allem Grundnahrungsmittel
für den Eigenbedarf angebaut wie beispielsweise Bananen, Mais, Tomaten
und Bohnen. Einige Familien besitzen auch ein oder zwei Kühe und können sich so mit
Milch versorgen. Die Mehrzahl der Produzenten würde gerne mehr Kaffee anbauen,
hat hierfür jedoch nicht genügend Land.

Der Dachverband GCCE exportiert den Bio Kaffee seiner Mitglieder ausschließlich über
den Fairen Handel. Nach derzeitiger Vereinbarung verbleibt ein Teil der Mehreinnahmen
aus dem Fairen Handel beim Dachverband und wird zur finanziellen Stärkung der
Organisation und teilweise zur Deckung der laufenden Geschäftskosten benutzt. Der
andere Teil wird an die Basiskooperativen weitergegeben, wo in Mitgliederversammlungen
über die Verwendung der Gelder entschieden wird. Meistens wird ein Teil des
Geldes (bis zu 70 Prozent) an die Bauern anteilig ausgezahlt, abhängig von der Menge
Kaffee die sie geliefert haben. Der Rest wird für geschäftliche und soziale Gemeinschaftsprojekte
verwendet (zum Beispiel zum Erwerb von eigenen Lagerstätten für den
Kaffee, Ausbesserung der Zubringerstraßen, Verbesserung der Schulen und Erweiterungen
der Gesundheitsstationen). Da die GCCE eine relativ junge Organisation ist,
trägt der Faire Handel mit seinen auf Langfristigkeit angelegten Handelsbeziehungen
und dem Mehrpreis wesentlich zur Stärkung des Kooperativen-Dachverbandes bei.