Handelspartner Heiveld Co-operative

Fairkabelt-Kürzel
heiveld

Land
Südafrika

Website
www.heiveld.co.za

Informationen
heiveld-co-operative-gepa.de.pdf

dwp:
In den langen Jahren des Apartheidregimes war es ausschließlich den weißen Großfarmern erlaubt, Rooibos-Tee in großem Stil anzubauen und zu vermarkten. Im Jahr 2001 haben 14 Rooibos-Kleinbauern aus Süd-Bokkeveld die Heiveld-Kooperative gegründet - und damit Geschichte geschrieben. Bis heute ist dies neben der benachbarten Kooperative aus Wupperthal der einzige Zusammenschluss der als “Coloureds” diskriminierten Bevölkerungsgruppe. Ungeachtet der neuen politischen Rahmenbedingungen werden die “Farbigen” nach wie vor sozial und wirtschaftlich stark diskriminiert und ihr Zusammenschluss hat deshalb hohen Symbolcharakter.

Der Absatz des Rooibos durch Importeure des Fairen Handels wie dwp - die WeltPartner brachte der Kooperative schnell wirtschaftliche Erfolge. Der Erfolg lässt sich auch an der steigenden Mitgliederzahl messen, deren Selbstwertgefühl spürbar gewachsen ist. Frauen beginnen durch Bewirtschaftung kleiner Felder ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften, einfache Bauern übernehmen leitende Funktionen und lassen sich in Buchhaltung, EDV und anderen Bereichen ausbilden. Mit Hilfe der südafrikanischen Nicht-Regierungsorganisation EMG (Environmental Monitoring Group), welche die Kleinbauern in Fragen der Qualitätssicherung und der biologischen Landwirtschaft kompetent berät, haben diese es geschafft, Ökonomie und Ökologie sinnvoll zu verbinden. Alle Mitglieder sind als Bio-Bauern anerkannt. Sie ernten in aufwändiger Handarbeit nur die frischen, oberen Triebe. Der so entstehende hochwertige Bio-Tee hat sich weltweit einen Namen gemacht. 2006 wurde von den Mitgliedern von Heiveld eine eigene Teeverarbeitungsanlage fertig gestellt.

Der Erfolg der Heiveld-Kooperative zeigt, dass partnerschaftlicher Handel Menschen in ein selbst bestimmtes Leben in Würde führen kann - die Basis für Veränderungen – nicht nur in Südafrika. Trotz dieser beeindruckenden Errungenschaften sehen die Kleinbauern von Heiveld ihrer Zukunft mit gemischten Gefühlen entgegen. Auf Grund der rasch steigenden Nachfrage nach Rooibos-Tee beziehen manche europäische Fair-Händler den Tee auch von privaten Großplantagen. Mehr als 98 % der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche ist noch immer in der Hand weißer Großgrundbesitzer. Auf Dauer, so die Befürchtung der Kleinbauern, werden sie sich nur schwerlich gegen die Großfarmer durchsetzen können, die ihre Vormachtstellung aus der Apartheidzeit unnachgiebig behaupten. dwp wird daher auch zukünftig ausschließlich Rooibos Tee von Kleinbauern der Heiveld Kooperative beziehen.

Ein weiterer Erfolg kann gefeiert werden: nach Jahren der Vorarbeit hat es Heiveld zusammen mit den befreundeten Wupperthal Rooibos Farmers und einem engagierten Verpackungsfachmann geschafft, eine eigene Verpackungsfirma aufzubauen - die "Fairpackers". Damit setzen sie ein Zeichen über die Grenzen Südafrikas hinaus: Kleinbauern sind in der Lage, nicht nur Rohstoffe zu liefern, sondern hochwertige Endprodukte anzubieten. Darüber hinaus bietet die neue Verpackungsfirma Fairpackers neue, attraktive“ Arbeitsplätze für Mitglieder der Kleinbauerngruppen.

2014 gewann Heiveld den renommierten „Äquatorpreis“ der UNDP. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zeichnet damit besondere Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung und Stärkung der ländlichen Bevölkerung aus. Die Fallstudie zum Preis dokumentiert anschaulich die beeindruckende Arbeit unseres Partners Heiveld. Sie liegt auch in deutscher Sprache vor und kann bei uns angefordert werden.


GEPA:
Rund um den Ort Nieuwoudtville haben sich Bäuerinnen und Bauern zur Heiveld Co- operative zusammengeschlossen. Ein Besuch bei den Rooibos-Bauern im etwa 100 Kilometer entfernten Wupperthal (Südafrika) gab den Anstoß zur Gründung der Heiveld Co-operative. Zugang zu Land ist die Voraussetzung für die Mitgliedschaft, unabhängig davon, ob es sich dabei um Privatland einer einzelnen Bauernfamilie oder Land im Besitz der Gemeinschaft handelt. Ihren Mitgliedern bietet die Kooperative Leistungen wie Verarbeitung, Lagerung und Vermarktung des Bio- Rooibostees, Beratung beim Anbau, landwirtschaftliche Weiterbildung und bei Bedarf Vermittlung von Kleinkrediten.
Die Produzentinnen und Produzenten
Für ihren eigenen Bedarf pflanzen die Mitglieder zum Beispiel Gemüse an und durch den Verkauf von Bio-Rooibos erwirtschaften sie ein zusätzliches Einkommen. Der Bio-Rooibos wird von Hand geerntet, geschnitten, fermentiert und dann auf einer Betonfläche zum Trocknen ausgebreitet. Für ihr hochwertiges Produkt erhalten die Mitglieder einen im Vergleich zum lokalen Preis deutlich höheren Preis. Besonders wichtig ist ihnen die Ausbildung ihrer Kinder, in die sie dadurch investieren können.

Den Mitgliedern der Kooperative liegt besonders viel am Erhalt der außergewöhnlichen Artenvielfalt der Region und an einem schonenden und damit nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen wie den Rooibos-Sträuchern. Aus diesen Gründen arbeitet die Kooperative mit lokalen Umweltschutz- Organisationen zusammen.

Durch den Fairen Handel konnte die Kooperative mit der Umstellung auf ökologischen Anbau beziehungsweise auf Wildsammlung des Rooibos- Tees beginnen. Dies ist die nachhaltigste Form der Rooibostee-Gewinnung, durch die das ökologische Gleichgewicht geschützt wird.

Für Bio-Rooibostee gibt es keinen Weltmarktpreis, an dem sich der Faire Handel orientieren könnte. Deshalb übernimmt die GEPA als Grundlage für ihren fairen Preis die Kalkulation ihres Partners. Zusätzlich zum Fairen Preis erhalten die Produzenten die Fair-Handels-Prämie für Sozialprogramme.

Die Kooperative verfügt über eine Fotovoltaik- Anlage. Mithilfe von Regentonnen wird das Wasser gesammelt. Zum Schutz vor Erosion werden Bäume und Hecken gepflanzt.

Nur die Kleinbauern ernten den Bio-Rooibos noch traditionell von Hand mit einer Sichel. Der größte Teil des kommerziell vertrieben Rooibos wird inzwischen auf Plantagen angebaut und maschinell geerntet. Auch die Verarbeitung zu Tee übernimmt die Heiveld Co-operative selbst.

Südafrika ist das einzige Land auf der Welt, in dem Rooibos wächst. Die kargen Böden und die geringen Niederschläge der Cedarberge reichen den Pflanzen aus.

Durch den Fairen Handel haben die Kleinbauern, die zur Heiveld Co-operative gehören, ersten Zugang zum internationalen fairen Teemarkt erhalten. Kleinbauern bieten zwar gute Qualität an, haben aber oft keine Möglichkeit, ihr Produkt selbst zu verarbeiten und vermarkten.

Landesweit leben rund 50 Prozent der schwarzen Südafrikaner noch immer in Armut. Besonders in kargen und abgelegenen Regionen ist es für sie äußerst schwer, den Lebensunterhalt zu verdienen. Deshalb wandern viele in die Großstädte ab. Fairer Bio-Rooibos bietet eine gute Alternative auf dem Land.

Der weltweite Klimawandel wirkt sich auch in den Cedarbergen aus: Steigende Temperaturen, sinkende Niederschlagsmengen und veränderte Regenzeiten.

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