dwp: Die PREDA-Stiftung ist weltweit für den Einsatz für Kinderrechte bekannt. Die zahlreichen Erfolge im jahrzehntelangen Kampf gegen Kinderprostitution und andere Menschenrechtsverletzungen, die Preda immer wieder internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung verschaffen, basieren auf einem umfassenden Gesamtkonzept, mit dem der Leiter Shay Cullen und sein Team die Ursachen dieser Missstände bekämpfen. Neben öffentlichkeitswirksamen Kampagnen, der juristischen Verfolgung von Tätern oder therapeutischen Hilfen für die Opfer sexuellen Missbrauchs setzt PREDA dabei vor allem auf den Fairen Handel als Präventionsstrategie. Denn Prävention ist besser als Heilung.
Nach Untersuchungen von UNICEF gibt es auf den Philippinen schätzungsweise 100.000 Kinderprostituierte, weltweit über eine Million. Für Preda ist die weit verbreitete Armut der philippinischen Bevölkerung die Hauptursache für die sexuelle Ausbeutung von Kindern. Der Kinderhandel ist perfekt organisiert und nutzt die Armut und die oftmals ausweglos erscheinende Lage der Kleinbauern schamlos aus.
Der Faire Handel mit Mangos bietet in dieser Situation einen erfolgreichen Ausweg. Mit den kontinuierlichen Mehrpreiszahlungen für ihre Mangofrüchte können bereits tausende Familien einen gesicherten Lebensunterhalt erwirtschaften. Dies schafft die Voraussetzung für ein behütetes und sicheres Zuhause für die Kinder. Mit dem Erlös eines großen Mangobaumes können z.B. die kompletten Schulkosten für zwei Kinder für ein Jahr gedeckt werden.
Alle Informationen zum fairen Handel mit Mangos, zu Anbau, Ernte und Verarbeitung und den Kinderrechtskampagnen von PREDA und dwp - die WeltPartner finden Sie in unserer Infobroschüre "Mangos für Kinderrechte".
Wichtigster Handelspartner in Sachen Mangos von PREDA ist ab der ersten Stunde die dwp eG Fairhandelsgenossenschaft in Ravensburg. dwp - die WeltPartner sind dabei nicht nur größter Abnehmer von fair gehandelten Mangoprodukten, sondern auch verlässlicher Mitstreiter in allen zentralen Preda-Kampagnen, so auch für die Gefängniskinder-Kampagne.
Nach den ersten Importen von dwp - die WeltPartner Anfang der 90er Jahre entwickelten sich getrocknete Mangos von Preda schnell zum Verkaufsschlager und sind heute vor allem aus vielen Weltläden nicht mehr wegzudenken. Mit der steigenden Nachfrage aus Deutschland ist es Preda und dwp - die WeltPartner gelungen, ein bestehendes Mangokartell, das lange Jahre die Preise drückte, erfolgreich aufzubrechen.
Unter Mitwirkung der professionellen Verarbeitungsanlage von Profood auf der Insel Cebu ist der Produzentenpreis für Mangos in vielen Regionen allgemein gestiegen. Auch Kleinbauernfamilien, die ihre Mangos bisher nicht über den Fairen Handel abliefern können, erhalten heute gut 30% höhere Preise. Mit den Vorteilen aus der direkten Zusammenarbeit mit Preda, den Kleinbauerngruppen und dem Fairen Handel hat sich Profood zu einem der wichtigsten Arbeitgeber auf der Insel Cebu entwickelt – mit über 1000 gut bezahlten Arbeitsplätzen.
Die Entwicklung immer neuer Mangoprodukte durch dwp - die WeltPartner und die Erschließung neuer Absatzmärkte in Europa trägt dazu bei, dass der Bedarf an Mangos weiter steigt. Bauern werden ermutigt, Brachland mit Mangobäumen zu bepflanzen. Eine ökologisch sinnvolle Entwicklung, denn im Schatten der Mangobäume entstehen wertvolle Ökosysteme für viele Tier- und Pflanzenarten.
Mit der Herstellung von Mangopüree als Grundlage für Säfte und andere neue WeltPartner-Produkte können seit einigen Jahren auch die kleinen, sonst oft wertlosen Früchte verarbeitet werden. Dies ist eine weitere wichtige Einkommens- verbesserung für Kleinbauern. In zahlreichen Ausbildungs- und Trainingskursen, z.T. finanziert aus Deutschland, werden die Bauern unterrichtet, ihre Früchte ohne Pestizide und Kunstdünger anzubauen. Wichtige Voraussetzung für ein hochwertiges Endprodukt.
In philippinischen Gefängnissen sitzen etwa 20.000 Kinder - manche nicht einmal 8 Jahre alt. Einige von Ihnen wurden von korrupten Polizisten aufgegriffen, um Eltern zur Zahlung einer Kaution zu zwingen. Straßenkinder, die wegen Bagatellen weggesperrt werden, haben keine Chance auf eine schnelle Befreiung. Ohne juristische Grundlage bleiben sie teilweise jahrelang inhaftiert, ohne zu wissen, wann sie wieder frei kommen. Sie kennen weder Ihre Rechte noch können sie ihre Eltern informieren. Die Haftbedingungen sind unmenschlich, die Verpflegung dürftig. Aufgrund mangelnder Hygiene leiden viele Kinder an Hautkrankheiten und TBC. In den hoffnungslos überfüllten Zellen finden die Kinder nicht einmal genügend Platz zum Schlafen. Sie werden in Zellen mit verurteilten erwachsenen Straftätern festgehalten und werden Opfer physischer und sexueller Übergriffe.
Nach der Unterzeichnung eines neuen Gesetzes durch die philippinische Präsidentin im Frühjahr 2006 dürfen Kinder unter 16 Jahren nicht mehr in Gefängnisse eingesperrt werden. Stattdessen sollen Jugendliche, die in Konflikt mit den Gesetzen geraten, in „geeigneten Einrichtungen“ untergebracht werden. Ein wichtiger Teilerfolg des öffentlichen Drucks und auch der gemeinsamen Kampagne von PREDA, dwp - die WeltPartner und dem Kölner Tatort – Straßen der Welt e. V. mit den beiden Kölner Tatortschauspielern Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt.
Da auf den Philippinen bislang keine der im Gesetz erwähnten Einrichtungen existieren, wird es aber noch Jahre dauern, bis wirklich alle Kinder befreit werden können. Deshalb schafft PREDA mit dem Aufbau weiterer Kinderzentren – unter anderem finanziert aus Spendengeldern – neue Möglichkeiten, um noch mehr Gefängniskinder retten zu können. PREDA bietet ihnen ein neues Zuhause, einen Ort, in dem sie ihre Würde zurück erhalten und die Grundlagen für eine bessere Zukunft legen können.
GEPA: PREDA ist eine sehr vielseitige Organisation, die sich weltweit sehr für die Einhaltung von Kinderrechten engagiert, vor Ort Jugendliche betreut und den Fairen Handel fördert. Im PREDA-Zentrum werden Kinder und Jugendliche, die in die Prostitution geraten oder unschuldig im Gefängnis waren, umfassend psychologisch betreut. PREDA klagt zudem die Schuldigen vor Gericht an und klärt weltweit darüber auf. Armut gilt als eine der wesentlichen Ursachen dafür. Deshalb engagiert sich PREDA im Fairen Handel. Der Gründer und Leiter von PREDA, Pater Shay Cullen, fasst es so zusammen: „In dem Sie fair gehandelte Produkte kaufen, können Sie dazu beitragen, die Armut in den Entwicklungsländern zu reduzieren. Zudem geben Sie den Menschen dort die Chance, selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen und zwar mit Würde und Stolz.“
Die Produzentinnen und Produzenten
Die Mangos, die auf der Insel Cebu im Auftrag von PREDA zu Trockenfrüchten verarbeitet werden, kommen von Bauerngruppen auf den Inseln Mindanao und Luzon. Der erste Kontakt zu den Bauern entstand durch den Widerstand gegen ein Kohlekraftwerk auf Luzon. Später kamen weitere Gruppen aus anderen Regionen dazu. PREDA unterstützt sie durch die Vermittlung von zinsfreien Darlehen, technische Beratung und Hilfe bei der Vermarktung. Die Bauern erhalten garantierte Preise für ihre Früchte, die im Durchschnitt höher sind als die lokalen Preise. Dies hat die Preise für Mangos generell positiv beeinflusst.
PREDA sorgt dafür, dass jedes Jahr am Fuße des Vulkans Pinatubo rund 2.000 Bäume (zum Beispiel Mahagoni-, Teak-, und Mangobäume) gepflanzt werden. Die indigene Bevölkerungsgruppe der Aeta pflegt die Bäume und erntet die Früchte.
Sowohl für die Kinder der Bauernfamilien als auch für die betreuten Kinder in den PREDA-Zentren stehen Stipendien für die Schulausbildung zur Verfügung. Die Bauern werden durch drei PREDA- Berater im Bio-Anbau beraten.
Bei PREDA werden Kinder und Jugendliche therapeutisch betreut. Sie kehren zurück in die Schule und werden wieder mit den Eltern oder Verwandten zusammen gebracht. Ziel ist es, sie wieder in ihre Familien zu integrieren. PREDA setzt sich durch Lobbyarbeit sehr für die Kinderrechte vor Ort und weltweit ein.
Der Faire Handel mit der GEPA sicherte 1982 die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit von PREDA. Die Organisation konnte damals keine Handwerksprodukte mehr an die Angehörigen des US-Stützpunktes in Olongapo verkaufen, weil sie auf Probleme wie Kinderprostitution hingewiesen haben.
Die Unterstützung und Förderung von Frauen ist PREDA ein wichtiges Anliegen. Rund 60 Prozent der Produzenten sind Frauen, auch fast die Hälfte der PREDA-Mitarbeiter. PREDA führt unter anderem ein Gender-Training bei den Gruppen durch.
Durch die höheren Preise, die die Kleinbauern für ihre Mangofrüchte erhalten, stand der kommerzielle Zwischenhandel in der Region unter erhöhtem Druck. Sie mussten ebenfalls die Preise erhöhen, um Mangos zu bekommen. Der Faire Handel hat also nachhaltig die Preise in der Region verändert.
Das Zentrum von PREDA wurde aufgrund des großen Bedarfes an Betreuungsplätzen um zwei weitere Zentren erweitert. Nach dem Ausbruch des Pinatubo-Vulkans 1991 stürzte das PREDA-Zentrum in Olongapo komplett ein und konnte mit Unterstützung der Fair Handelsorganisationen wieder aufgebaut werden.
PREDA arbeitet intensiv mit den Aeta zusammen, einer indigenen Bevölkerungsgruppe, die auf der Insel Luzon lebt. Für ihre kleinen Pico-Mangos finden sie kaum kommerzielle Abnehmer, da sie zwar sehr fruchtig und süß sind, aber aufgrund ihrer Größe nicht für den Export als Frischfrucht in Frage kommen.
Starke Regenfälle außerhalb der Regenzeit zerstören ganz oder teilweise die Blüten der Mangobäume, so dass sie keine oder weniger Früchte tragen.
Die Mangos sollen verstärkt in Bio-Qualität angeboten werden. Der Bio-Anbauverband Naturland und die thailändische Earth-Net- Foundation beraten PREDA dabei.